Influencer Fynn Kliemann kritisiert "woke linke Szene" – und Medien

Fynn Kliemann, deutscher Musiker und YouTuber, sitzt mit seinem Hund Giuseppe auf seinem Hof "Kliemannsland" im Ortsteil Rüspel.
Fynn Kliemann hat das "Kliemannsland" ins Leben gerufen. Geschäftsführer ist dort aktuell Bastian Ohrtmann. Bild: dpa | Hauke-Christian Dittrich
  • Kliemann stellt sich vor seine Mitstreiter im "Kliemannsland".
  • Der Influencer kritisiert die Medien harsch für ihren Umgang mit ihm.
  • Kliemann wird Betrug mit Corona-Masken vorgeworfen.

Der in die Kritik geratene Influencer Fynn Kliemann will eine "woke linke Szene" ausgemacht haben und hat sich vor Mitstreiter seines Event-Standortes "Kliemannsland" gestellt. Der Geschäftsmann und Musiker sagte in einem emotionalen Beitrag auf Instagram: Er habe Fehler gemacht, er habe sich entschuldigt.

Aber hier werden Leute, die für sich und dich entschieden haben, sich selbst zu verwirklichen, für mich in Sippenhaft genommen und das ist falsch. Was hat das 'Kliemannsland' damit zu tun? Nichts. Und die Leute da erst recht nicht.

Fynn Kliemann, Influencer und Unternehmer

Kliemann sagte auch, das "Kliemannsland" stehe gegen Regeln von Menschen mit Zeigefingern und Vorurteilen. "Aber da gibt es diesen einen Teil in der woken linken Szene, der das einfach nicht akzeptieren kann."

Kliemann kritisiert Umgang der Medien mit seinem Fall

Kliemann startete vor Jahren den Event-Standort im niedersächsischen Ort Rüspel bei Bremen, es ist eine Art Abenteuerspielplatz für Erwachsene. Es wird gebastelt, geschraubt, Musik gemacht – man kann Workshops buchen. Kliemann kennt man auch durch seine Do-it-Yourself-Clips auf Youtube, wo ihm Hunderttausende folgen.

Geschäftsmann Kliemann kritisierte in dem Instagram-Beitrag auch Medien, die über seinen Fall berichteten. Anfang Mai geriet er durch einen TV-Beitrag von Satiriker Jan Böhmermann wegen Verbindungen zu einer Textilfirma rund um das Geschäft mit Schutzmasken in die Kritik. Im Raum steht die Frage, ob die Produktionsherkunft – Asien statt Europa – bei Geschäften der Firma mit einem Großhändler im Jahre 2020 bewusst verschwiegen worden war.

Ermittlungsverfahren läuft gegen Kliemann

Kliemann und die Firma hatten sich dann unabhängig voneinander mehrmals zu Wort gemeldet und den kleinteiligen Fall erläutert. Kliemann hatte sich nach eigenen Angaben vor allem mit seiner Bekanntheit, seinem Namen und unentgeltlich dafür eingesetzt, dass in der Pandemie schnell Masken hierzulande auf Großhandelsebene organisiert werden.

Gegen Kliemann läuft derzeit ein Ermittlungsverfahren wegen Betrugsverdachts im Kontext des TV-Beitrags. Eine Anfrage bei dem Influencer für eine Reaktion darauf blieb bislang unbeantwortet. Die Ermittler hatten nach eigenen Angaben mindestens eine Anzeige erhalten und leiteten später das Ermittlungsverfahren ein.

Kliemannsland will weitermachen

Kliemann verlinkte in seinem Instagram-Post auch auf ein Youtube-Video des "Kliemannslands". In diesem zeigen Mitstreiter des Standortes, wie Kooperationspartner seit dem TV-Beitrag nach und nach absprangen. In dem Video mit der Überschrift "Das 'Kliemannsland' hat sich von Fynn Kliemann distanziert" wird für ein Event in einigen Tagen geworben. Man wolle weitermachen.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 15. Juni 2022, 15 Uhr