Bremen und Hamburg kooperieren bei IT-Infrastruktur für den Haushalt

  • Hamburg hilft Bremen beim Aufbau einer neuen IT-Infrastruktur.
  • Beide Länder wollen mit ähnlichen Systemen bei Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen arbeiten.
  • Ziel ist es, Geld und andere Ressourcen zu sparen.

Bremen und Hamburg wollen künftig mit möglichst ähnlichen IT-Infrastrukturen arbeiten. Dazu wird Hamburg Bremen dabei helfen, auf eine neue Software umzusteigen. Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und Bremens Finanzsenator Dietmar Strehl (Grüne) haben mit dem Vorstand des IT-Dienstleisters Dataport jetzt eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet.

Ziel ist es den weiteren Angaben zufolge, dass Bremen und Hamburg mit einem möglichst ähnlichen IT-System zum Haushalts-, Kassen und Rechnungswesen arbeiten.

Länder wollen voneinander lernen

Dataport ist IT-Dienstleister für die öffentliche Verwaltung in Bremen, setzt auch für Hamburg IT-Projekte um und betreibt die Systeme. Bei der neuen IT-Infratstruktur handelt es sich um das HKR-Verfahren, ein automatisiertes Verfahren, das Haushaltsmittel verwaltet, Ausgaben und Einnahmen auswertet. Beide Länder wollen die Systeme gemeinsam weiterentwickeln, voneinander lernen und profitieren. Hamburg arbeitet bereits damit, Bremen will im kommenden Jahr darauf umsteigen.

"Viele Probleme, die es immer gibt, wenn neue IT-Systeme installiert werden, können wir so vermeiden. Das spart Geld und Nerven und stellt sicher, dass unser Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen zuverlässig funktioniert", sagte Strehl einer Mitteilung des Finanzressorts zufolge.

Langfristige Planungen zwischen Bremen und Hamburg

Hamburgs Finanzsenator Dressel freut sich nach eigenen Angaben über die Kooperation: "Hier wird im Bereich des Kassen- und Haushaltswesens föderales Neuland betreten. Dies wird auch für Hamburg perspektivisch zu erheblichen Synergien führen und legt den Grundstein für die Zusammenarbeit in weiteren operativen Bereichen." In der Kooperationserklärung ist festgehalten, dass langfristig eine gemeinsame Betriebsstruktur angestrebt und ein gänzlich gemeinsames System nicht ausgeschlossen wird.

Hintergrund der Kooperation: Der Softwarekonzern SAP hat die technische Unterstützung für das aktuelle Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen nur noch bis Ende 2027 zugesichert. Deswegen müssen Hamburg und Bremen bis zu diesem Zeitpunkt ihre Software-Landschaft aktualisieren. In Hamburg läuft dieser Prozess bereits, Bremen hat gerade damit begonnen.

Bremen rechnet mit 60 Millionen Euro Kosten

Die Kosten für die Umstellung tragen die beiden Bundesländer jeweils selbst. Bremen rechnet mit Kosten in Höhe von rund 60 Millionen Euro. Hamburg führt seit 2018 das Projekt "Weiterentwicklung des Digitalen Haushalts und der Digitalen Verwaltung – ERP 4.0" ebenfalls mit einem Volumen von rund 60 Millionen Euro durch.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 19. September 2022, 14 Uhr