Bremer Virologe warnt: "Es ist nicht die Zeit für Lockerungen"
Der Virologe Andreas Dotzauer fordert angesichts der schnellen Ausbreitung der britischen Corona-Mutation schärfere Corona-Regeln.

Der Bremer Virologe Andreas Dotzauer warnt angesichts der schnellen Ausbreitung der britischen Coronavirus-Mutation vor Lockerungen der bestehenden Einschränkungen. "Es ist eigentlich nicht der Zeitpunkt, um Lockerungen durchzuführen", sagte Dotzauer im Gespräch mit Bremen Vier. Vielmehr müsse man diese jetzt beibehalten oder sogar noch etwas anziehen.
Die Mutation macht das Virus gefährlicher und infektiöser.
Andreas Dotzauer, Virologe Uni Bremen
Eine mit der britischen Mutation des Coronavirus infizierte Person könne mehr Menschen anstecken. "Das sieht man auch daran, dass der Anteil der britischen Mutation unter den Infektionen insgesamt immer weiter zunimmt", sagte Dotzauer.
Für Infektion weniger Virusmengen nötig
Die besondere Gefahr der Mutation liegt laut Dotzauer darin, dass das Virus nun in der Lage ist, schneller in Zellen einzudringen.
Durch die Mutation braucht das Coronavirus weniger Virusmengen, um einen Menschen zu infizieren.
Andreas Dotzauer, Virologe Uni Bremen
Angesichts dessen müsse man in den Augen von Dotzauer auch über die 15-Minuten-Regel nachdenken: "Diese 15 Minuten, die man immer so im Kopf hat, die ein Kontakt andauern muss, damit eine Infektion stattfinden kann, ist zu lang." Bei der britischen Virusvariante sei die Zeit, die ein Kontakt andauern muss, damit eine Ansteckung passieren kann, "beträchtlich verkürzt".
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Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Bremen Vier läuft, 18. Februar 2021, 12:15 Uhr