Ortsamtsleiter fordert gerechte Verteilung von Flüchtlingen in Bremen

Bild: Radio Bremen


  • In Osterholz sind zwei Turnhallen besetzt, in Schwachhausen keine.
  • Ortsamtsleiter von Osterholz spricht von "ungerechtfertigter Belastung" .
  • Auch der Zustand der Unterkünfte ist offenbar verbesserungswürdig.

Werden die Flüchtlinge aus der Ukraine im Land Bremen gerecht auf die Stadtteile verteilt? Daran äußert der Ortsamtsleiter von Osterholz Ulrich Schlüter (CDU) Zweifel. Denn aktuell sind landesweit vier Turnhallen mit Geflüchteten belegt: Je eine in Bremerhaven und Woltmershausen, sowie zwei in Schlüters Stadtteil Osterholz. Das sei eine ungerechtfertigte Belastung, sagt Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter. Zumal der Beirat nur sporadisch an der Planung beteiligt worden sei.

Wir haben auch vergleichbar große Stadtteile wie zum Beispiel Schwachhausen, da wird überhaupt keine Halle belegt. Das ist für mich unverständlich.

Ulrich Schlüter (CDU), Ortsamtsleiter von Bremen-Osterholz

Im Sozialressort sind die Probleme in den Turnhallen bekannt. Dass in Osterholz mehr Hallen belegt sind als in anderen Stadtteilen, habe aber konkrete Gründe: Im Bremer Westen und in Bremen-Nord seien viele Hallen sanierungsbedingt geschlossen, sagt Staatsrat Jan Fries (Grüne). Im Bremer-Osten gebe es vergleichsweise viele große Hallen, die jetzt genutzt werden müssten.

Auch die Zustände in den Unterkünften sind offenbar verbesserungswürdig. So sind in der Turnhalle der Albert-Einstein-Oberschule in Bremen-Osterholz derzeit 111 Geflüchtete untergebracht. Sie schlafen auf Feldbetten, Trennwände gibt es nicht. Es fehlt auch an einer Waschmaschine und einem Trockner. Viele Geflüchtete wohnen schon seit Anfang April in der Turnhalle.

Eine Lösung für das Problem ist die Zeltstadt in der Bremer Überseestadt: Dorthin sollen künftig einige Menschen aus den Turnhallen umziehen.

Notunterkunft: Ab Mittwoch ziehen Geflüchtete in Bremer Überseestadt

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 28. April 2022, 19:30 Uhr