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Katastrophenschutz: Bremerhaven bereitet sich auf den Ernstfall vor

Die Feuerwehr Bremerhaven und Kräfte aus dem Umland proben den Ernstfall. Drei Tage wird die Seestadt Schauplatz verschiedener Katastrophen-Szenarien – das ist geplant.

Im Not- und Katastrophenfall kommt es auf jeden Augenblick an. Um eine schnelle Rettung der Menschen vor Ort auch tatsächlich gewährleisten zu können, findet von Freitag bis Sonntag eine Großübung verschiedener Organisationen in der Seestadt statt. Arrangiert werden die simulierten Einsätze von der Feuerwehr Bremerhaven, die die Aufgaben der Ortskatastrophenschutzbehörde (OKB) wahrnimmt. Teile der Großübung werden im Stadtgebiet bemerkbar sein.

Warum findet jetzt diese Großübung statt?

Seit Ende 2021 wurde das Team der OKB personell verstärkt. Wie die Feuerwehr mitteilt, konzentriert es sich derzeit auf die Vorbereitungen möglicher außergewöhnlicher Ereignisse, Großeinsatzlagen und Katastrophen. In den kommenden fünf Jahren soll der Katastrophenschutz neu ausgerichtet werden. Die Großübung ist ein Bestandteil dieses Prozesses.

Alle Szenarien haben einen "Wasserbezug" und ordnen sich in das Kampagnen-Jahr "Wassergefahren" der OKB ein. Ein Ziel der Übung ist die Zusammenarbeit mit überörtlichen Einheiten.

Was ist genau geplant?

Für die Erprobung des Katastrophenschutzes sollen auswärtige mit lokalen Einheiten zusammen verschiedene Szenarien bewältigen. Hauptübungstag ist am Samstag an verschiedenen Orten. Die Aufgaben liegen zum Beispiel im Bereich der Vermisstensuche im Wasser mit Hubschrauber-, Boots-, Tauch- und Strömungsrettereinsatz, der Höhenrettung auf Boote, der Chemieunfallbekämpfung mit Dekontamination, dem Bau von Hochwasserschutz mit einem Deichbaupanzer sowie dem Schutz kritischer Infrastruktur vor Hochwasser.

Wer ist an der Übung beteiligt?

Neben der Feuerwehr sind etliche weitere Organisationen eingebunden, darunter die Polizei, die Bundeswehr, das Technische Hilfswerk (THW), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), der Malteser Hilfsdienst (MHD), die Hafenbehörde und der städtische Entsorgungsbetrieb. Insgesamt werden rund 450 Einsatzkräfte beteiligt sein, davon etwa 150 Kräfte aus benachbarten Landkreisen.

Was bekommen Bremerhavener von der Übung mit?

Die meisten Übungseinsätze werden am Samstag geprobt. Dazu gehört laut Feuerwehr auch, dass die Einheiten in mehreren Fahrzeugkolonnen, gegebenenfalls auch mit Blaulicht und Sirene durch die Stadt zu ihren Übungseinsätzen fahren. Daher kann es am Wochenende kurzfristig zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Auch Hubschraubereinsätze sind eingeplant.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 7. Oktober 2022, 7 Uhr