Darum rasen die schnellsten Fahrradkuriere Europas durch Bremen
Zum ersten Mal ist Bremen Ausrichter der "European Cycle Messenger Championship". Mehr als 500 Fahrradkuriere aus ganz Europa fahren dabei um die Wette.
Es ist ein etwas merkwürdiger Anblick, der sich an Pfingsten auf der Bremer Überseeinsel bietet. Mehr als 500 Fahrradkuriere aus ganz Europa kämpfen dort um die "European Cycle Messenger Championship". Wer kann seine Sendungen nach dem Start am schnellsten ausliefern? Und wer kann am längsten mit seinem Rad auf der Stelle stehen oder springt am höchsten damit? Diese Fragen gilt es zu beantworten.
Für Außenstehende ist der Wettbewerb durchaus skurril. So ist die Strecke heruntergekommen und auch die Teilnehmenden sehen mit ihren Tattoos, Mützen und zum Teil ausgefallenen Outfits nur bedingt aus wie Rennradfahrer. Einige von ihnen müssen noch in letzter Minute ihr Fahrrad reparieren, meist eine bunte Mischung aus Mountainbike, Rennrad und irgendwas Kaputtem.
Strategie wichtiger als Schnelligkeit
Während des Rennens müssen Sendungen an Checkpoints abgeholt und ausgeliefert werden. Nur wer die Reihenfolge der Checkpoints im Vorfeld auf der Karte klug plant, kann am Ende gewinnen. Laut Insa Schäfer vom Organisationsteam der Meisterschaft kommt es deshalb viel mehr auf eine gute Strategie als auf schnelles Fahren an.
Es geht überhaupt nicht darum, dass man schnell ist. Es geht darum, dass man klug ist.
Insa Schäfer, Organisationsteam der Meisterschaft
Wer am Ende auch gewinnt: Für die meisten zähle vor allem, dass sie dabei sind und eine gute Zeit haben. Die Szene sei eine "Familie", die einem überall auf der Welt Freunde und Schlafplätze biete. Neben dem Hauptrennen findet zudem auf der Überseeinsel das Lasten-Rad-Rennen statt – in der Szene auch als "Carry-Shit-Olympics" bezeichnet.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 4. Juni 2022, 19:30 Uhr