Bremer Fotografin gewinnt renommierten "World Press Photo Award"
- AWI-Mitarbeiterin Esther Horvath für Foto der Mosaic-Expedition ausgezeichnet.
- Verleihung fand wegen Corona-Pandemie per Videokonferenz statt.
- Bild wird in weltweiter Ausstellung zu sehen sein.
Bild: AWI/Esther Horvaths
Schon über die Nominierung hatte sich Esther Horvath wahnsinnig gefreut, nun ist es amtlich: Die Fotografin des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven hat den renommierten "World Press Photo Award" gewonnen. In der Kategorie "Umwelt/Einzelbild" landete sie auf dem ersten Platz.
Diesen Preis zu gewinnen, war immer ein Traum für mich. Er ist nicht nur eine Anerkennung, ich sehe diesen Preis als Ergebnis der wunderschönen Zusammenarbeit mit dem Alfred-Wegener-Institut und der Mosaic Expedition. Dafür bin ich sehr dankbar.
Esther Horvath, Fotografin
Ihr Foto zeigt eine Eisbärin und ihr Junges, die neugierig die Ausrüstung der Forscher der "Mosaic"-Expedition in der Arktis untersuchen. Die Bremerin, die aus Ungarn stammt und erst seit zwei Jahren in Deutschland lebt, begleitet die Polarregion bereits seit 2015 fotografisch. Ihr Foto wird nun Teil der weltweiten "World Press Photo"-Ausstellung, die unter anderem in Oldenburg zu sehen sein wird.
Ungewöhnliche Preisverleihung
Eigentlich sollte es am Donnerstagabend eine große Preisverleihung im Rahmen des "World Press Photo Festivals" in Amsterdam geben. Aber die Corona-Pandemie machte den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. Somit wurden die Gewinner in einer Videokonferenz bekanntgegeben.
Für Esther Horvath änderte sich dadurch aber nicht viel: Die 41-Jährige hätte sowieso nicht persönlich an der Verleihung teilnehmen können, da sie dann eigentlich wieder an Bord der "Polarstern" gewesen wäre. Eine Freundin sollte für sie zur Preisverleihung fahren. Aber auch Horvaths Rückkehr ins Eis fiel der Pandemie zum Opfer und musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden. So konnte sie die Bekanntgabe der Sieger am späten Donnerstagabend im Internet verfolgen.
Die Mosaic-Expedition in Bildern von Fotografin Esther Horvath
Zwei Eisbären stehten im Licht eines Scheinwerfers und begutachten rote Fähnchen.
Dieses Foto von Esther Horvath gewann den "World Press Photo Award".
Quelle: Esther Horvath für The New York Times
Zwei Personen laufen über das Eis auf das Schiff "Polarstern" zu.
Trotz der schwierigen Lichtverhältnisse gelangen der Fotografin eindrucksvolle Bilder.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut, Esther Horvath
Die Polarstern liegt in der Arktis.
Sie hielt die Ruhe und Einsamkeit fest.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut, Esther Horvath
Fünf Wissenschaftler bauen eine Messstation im Eis auf.
Aber auch die anstrengende Arbeit der Forscher.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut, Esther Horvath
Zwei Personen schauen in die Kamera.
Nur in warmer Kleidung lässt es sich bei der Arbeit aushalten.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut, Esther Horvath
Zwei Wissenschaftler bohren Löcher ins Eis.
Mit schwerem Gerät waren die Forscher am Werk.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut, Esther Horvath
Zwei Personen betrachten eine Kiste mit Technik.
Jede Menge Technik kam auf dem Eis zum Einsatz.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut, Esther Horvath
Eine Person zeigt auf ein Tablet.
Die Daten wurden direkt vor Ort gespeichert.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut, Esther Horvath
Ein Eisbär läuft übers Eis.
Nicht nur die beiden Eisbären auf dem prämierten Foto liefen Esther Horvath vor die Linse.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut, Esther Horvath
Eine Frau kniet auf dem Eis und hält ein Seil.
Trotz der Kälte verloren die Wissenschaftler nicht den Spaß an ihrer Arbeit.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut, Esther Horvath
Ein Mann in Kapitänsuniform mit Sicherheitshelm auf dem Kopf blickt in die Kamera.
Auch Porträts ihrer Kollegen schoss Esther Horvath – hier Kapitän Stefan Schwarze.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut, Esther Horvath
Ein Raum ist mit Adventskalender, Nüssen und Tannenzweigen geschmückt.
Nicht nur die wissenschaftliche Arbeit hielt Esther Horvath fest, auch das Leben an Bord zeigt sie, wie hier die weihnachtliche Dekoration.
Quelle: Alfred Wegener Institut, Esther Horvath
So entstand das Foto
Eines Abends nach dem Abendessen, ganz am Anfang der Expedition im vergangenen Oktober, sichtete ein Crew-Mitglied Eisbären neben der "Polarstern". Mit zwei Kameras ausgerüstet eilte Esther Horvath herbei. Die Eisbärin und ihr Nachwuchs kamen ganz nah an das Schiff heran. Nur etwa 30 Meter waren die neugierigen Eisbären von der "Polarstern" entfernt, schätzt die Fotografin. Das Foto erschien dann in der "New York Times".
Autorin
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 17. April 2020, 7 Uhr