Test: Wie läuft es in Bremen mit dem Energiesparen?

Die "19" ist ein Symbol für die aktuelle Energiekrise: 19 Grad – wärmer soll es in öffentlichen Gebäuden nicht mehr sein, um Gas zu sparen im Herbst und Winter.

Seit dem 1. September gilt die neue Temperaturgrenze. Aber wird sie tatsächlich auch eingehalten? Buten un binnen war mit dem Thermometer in Bremen unterwegs und hat gemessen, an sieben verschiedenen Orten in der Bremer Innenstadt.

Am kühlsten war es im Kundencenter der SWB am Domshof. 19,6 Grad zeigte das Thermometer an. Deutlich wärmer war es in den BSAG-Kundencentern am Hauptbahnhof und an der Domsheide. Mit 23,4 beziehungsweise 23,1 Grad lagen diese beiden Orte immerhin gut vier Grad über dem Richtwert. Auffällig: in allen anderen gemessenen Gebäuden – die Sparkassen-Filiale im Viertel, die Stadtbibliothek und die Wartebereiche im Bürger-Service-Center und bei der Agentur für Arbeit – lagen zwar alle zwischen SWB und BSAG, das Thermometer zeigte aber bei allen 20 oder mehr Grad.

Es wird nicht unbedingt mehr geheizt als erlaubt

Eine zu hohe Temperatur heißt nicht zwingend, dass übermäßig geheizt wird. Für die überhöhten Werte kann es nach Angaben der Fachleute von der Radio-Bremen-Gebäudetechnik auch andere Gründe geben. Selbst wenn man die Heizungsanlage tatsächlich auf 19 Grad einstellt, kann die Raumtemperatur auch noch durch andere Faktoren deutlich beeinflusst werden. Beispielsweise werden Räume durch Computer oder Menschen ganz von alleine wärmer. Temperaturen über 19 Grad in einem öffentlichen Raum sprechen also nicht unbedingt für einen Verstoß gegen die Energiesparregeln.

BSAG ergreift Maßnahmen

Die BSAG hat offen mit buten un binnen gesprochen und will die Temperaturen in den Räumen jetzt überprüfen. Laut Unternehmenssprecher Jens-Christian Meyer wurde sie in den Büros in der Zentrale schon deutlich gesenkt. Bei den Kundencentern sei die BSAG allerdings nur Mieter. Das heißt, sie bestimmt nicht selbst über alles, was in den Gebäuden passiert. Trotzdem werde man sich schnell darum kümmern, verspricht Meyer. Denn 23,4 Grad sein deutlich zu warm und so aufgeheizt solle es auf Dauer nicht bleiben.

So halten es Bremerinnen und Bremer mit dem Heizen

Bild: Radio Bremen

Autor

  • Jens Otto
    Jens Otto Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 28. September 2022, 10:40 Uhr