Was ist das? Sturm spült Dixi-Klos vom Bremer Osterdeich in Weser
- Sturm richtet keine größeren Schäden in Bremen an.
- Hochwasser überschwemmt die Dixi-Klos am Osterdeich.
- Klos alle sicher abgesaugt und geborgen.
Der Herbststurm hat in der Nacht zum Freitag keine größeren Schäden mehr in Niedersachsen und Bremen angerichtet. Polizei und Feuerwehren verzeichneten bis zum frühen Morgen zunächst keine Einsätze. "Der Sturm ist über uns hinweggefegt, ohne Schäden anzurichten", sagte ein Polizeisprecher.
Allerdings wunderte sich Twitter-User @willi_windich am Donnerstag-Nachmittag über unbekannte schwimmende Objekte in der Weser. Ein genauer Blick brachte die Tatsachen ans Licht: Das steigende Wasser hatte die Dixi-Klos vom Deich in die Weser gespült.
Gar nicht amüsant fanden das viele angesichts der Inhalte der Klos, die sich natürlich auch in der Weser breitmachten. Und mit Blick auf eine in der Nähe liegenden Brauerei stellten sich Bremerinnen und Bremer eine wichtige Frage:
Verteilt sich wie ein Tropfen Pipi im Badewasser
Die Wassereinheit der Feuerwehr Hastedt hatte die abgesoffenen Klos gesichert, sodass sie vom Überschwemmungsbereich am Osterdeich nicht weiter in die Weser treiben konnten. Bis 14 Uhr wurden die insgesamt sieben Klos dann geborgen. Gefahr gehe von den blauen Dixis nicht aus, erklärte Lena Hartmann, stellvertretende Pressesprecherin der Stadtreinigung Bremen.
In den Toiletten ist ein geruchtsneutralisierendes Konzentrat auf Wasserbasis, davon geht keine Gesundheitsgefährdung für Mensch und Tier aus, wenn man es berührt.
Lena Hartmann, Stadtreinigung Bremen
"Wir wurden von dem Hochwasser überrascht, es war dann doch höher als gedacht", sagt Hartmann. Alle Toiletten waren aber noch in Reichweite am Ufer, keine ist wirklich weit gekommen.
Zum Glück waren alle Dixis noch verschlossen, sagt Hartmann nach der erfolgreichen Bergung am frühen Nachmittag. Auch von den menschlichen Machenschaften sei nichts ausgetreten, so die Pressesprecherin. "Das verteilt sich wenn aber wie ein einziger Tropfen Pipi im Badewasser."
Neue Toiletten wird es am Osterdeich zwischen Wilhelm-Kaisen-Brücke und Stadion aber nicht geben, die waren nur temporär über den Sommer geplant gewesen, so die Stadtreinigung.
Sturmflutmarke von 1,5 Metern wurde nicht erreicht
Auch andernorts, etwa in Cuxhaven, Wilhelmshaven und Friesland, war es weniger stürmisch als erwartet. Eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sagte am Freitagmorgen, in der Nacht seien an der Küste und den ostfriesischen Inseln zwar durchaus hohe Wasserstände gemessen worden, die Sturmflutmarke von 1,50 Metern über dem mittleren Hochwasser sei jedoch nicht erreicht worden.
Dennoch bleibt es weiterhin stark windig. Der Deutsche Wetterdienst hat heute Morgen vor Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 80 und 95 Stundenkilometern an den Küsten. Auch im Binnenland könne es wieder vermehrt stürmische Böen von bis zu 85 Kilometern pro Stunde geben. Gegen Abend soll der Wind dann abnehmen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 21. Oktober 2021, 20 Uhr