Parkhaus Mitte oder Landesbank? Politik sucht Lösung für City-Campus

"Von Dilettanten umgeben" – Opposition kritisiert Innenstadt-Politik

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  • SPD und Linke bringen neue Standorte für City-Uni ins Spiel.
  • Möglich wären Parkhaus MItte oder ehemalige Landesbank.
  • Verhandlungen für Standort am Brill sind bislang erfolglos.

Angesichts des möglichen Scheiterns der Brill-Pläne sucht die Politik nach alternativen Standorten für die Bremer Universität in der Innenstadt. SPD und Linke machen konkrete Vorschläge. Die Verhandlungen der Stadt mit den Investoren des ehemaligen Sparkassengebäudes am Brill, den Schapira-Brüder, laufen unterdessen weiter. Gestern war bekannt geworden, dass sich die Gespräche mit den Schapira-Brüdern in einer Sackgasse befinden. Die SPD will trotzdem grundsätzlich an dem Projekt festhalten.

Parkhaus Mitte und ehemalige Landesbank als Option

Dass ein Teil der Uni in die City zieht, dürfe nicht infrage gestellt werden, sagt SPD-Politiker Falk Wagner. Er kann sich auch vorstellen, dass die Uni dorthin kommt, wo jetzt das Parkhaus Mitte steht, oder aber in die ehemalige Bremer Landesbank zieht. Ähnlich sieht es Linken-Politiker Ralf Schumann. Er hält das Gelände vom Parkhaus Mitte für geeignet. Dort sind gerade Pläne für ein Shopping-Projekt von Bauunternehmer Zech gescheitert.

Die Universität hat weiterhin Interesse, in der Innenstadt präsent zu sein.

Christina Selzer
Christina Selzer, Sprecherin Uni Bremen

Soweit ist es beim Uni-Campus am Brill noch nicht. Man wolle die Gespräche mit der Stadt in aller Ruhe und vertraulich fortführen, sagt eine Sprecherin der Schapiras. Hoffnung, dass es noch zu einer Lösung kommt, hat auch die City-Initiative. Die Uni hat weiter Interesse in der Innenstadt präsent zu sein, teilte eine Sprecherin mit.

CDU und FDP kritisieren Senat

Die Oppositionsparteien CDU und FDP üben indes harsche Kritik am möglichen Aus des Uni-Standorts am Brill. "Sehr enttäuscht, aber nicht überrascht" war CDU-Fraktionsvorsitzender Heiko Strohmann. Die Fehler der letzten Jahre würden Bremen jetzt auf die Füße fallen. Das Parkhaus Mitte sei für ihn keine Option.

Wenn man den Investoren keine Perspektive gibt und als Stadt nicht weiß, was man will, dann muss man sich auch nicht wundern.

Ein Mann mit Hemd und Jacket.
Heiko Strohmann, CDU-Fraktionsvorsitzender

"Erschreckend" nennt FDP-Landeschef Thore Schäck die Entwicklung, auch im Hinblick auf das gerade erst bekannt gewordene Scheitern der Pläne von Bauunternehmer Zech für das Parkhaus-Mitte. "Bremen kann nicht mit hunderten Millionen Euro Steuergeld die Innenstadt alleine entwickeln – es braucht dafür wie in jeder anderen Stadt auch eine Zusammenarbeit mit privaten Investoren." Schäck hält den Senat angesichts "zahlloser gescheiterter Projekte" für überfordert.

Uni am Brill: Pläne drohen zu scheitern

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  • Portrait von Pascal Faltermann
    Pascal Faltermann Autor

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 30. Juni 2022, 19:30 Uhr