Keine Corona-Welle nach Freimarkt – aber auch noch keine Entwarnung

Eine Mund- und Nasenschutzmaske liegt auf dem Gelände des "Bremer Freipaaks" an der Bürgerweide.

Bislang kein Anstieg der Corona-Zahlen wegen Bremer Freimarkt

Bild: dpa | Mohssen Assanimoghaddam
  • Freimarkt fand erstmals seit Pandemiebeginn ohne Corona-Maßnahmen statt.
  • Infektionszahlen sind weiter rückläufig.
  • Gesundheitsressort warnt vor zu schnellen Schlüssen.

Der Bremer Freimarkt hat bislang offenbar keine Auswirkungen auf die Corona-Zahlen in Bremen gehabt. Seit dem 10. Oktober sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt. Damals lag sie bei 800, am 1. November liegt sie nun bei 478. Das Volksfest fand vom 14. bis zum 30. Oktober ohne verpflichtende Corona-Maßnahmen statt.

Hunderttausende Besucherinnen und Besucher feierten in Festzelten und nutzten die Fahrgeschäfte. Zur Eröffnung hatte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) lediglich dazu aufgerufen, vorsichtig zu sein, Maske zu tragen und Abstand zu halten. Umgesetzt wurde das offenbar nur in den wenigsten Fällen.

Ob und wenn ja in welchem Umfang sich der Freimarkt auswirkt, können wir nicht feststellen. Klar ist aber auch, dass noch ein bis zwei Wochen nach Ende des Freimarkts mit Auswirkungen gerechnet werden kann.

Lukas Fuhrmann, Sprecher des Bremer Gesundheitsressorts

Das Gesundheitsressort warnt trotz der sinkenden Zahlen vor zu schnellen Schlüssen. "Wir sehen aktuell bundesweit einen Abwärtstrend bei der Zahl der Neuinfektionen, auch in Bremen. Gleichzeitig ist der Abwärtseffekt in anderen Bundesländern teils deutlich stärker, als bei uns", sagte Ressortsprecher Lukas Fuhrmann zu buten un binnen. Ein abschließendes Urteil könne noch nicht gefällt werden.

Entwicklung der Sieben-Tage-Inzidenz im Land Bremen

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Die Lage in den Krankenhäusern ist hingegen weiter angespannt – doch das war sie bereits vor dem Start des Freimarkts. "Wir haben sehr, sehr angespannte Zeiten. Es liegt auch an Corona, weil es an zwei Seiten zuschlägt: Bei den Patienten und beim Krankenhauspersonal", sagte Bernhard zu Beginn des Freimarkts.

Die Krankenhaussituation im Land Bremen

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Trotzdem sieht auch das Gesundheitsressort die aktuelle Situation weiter kritisch. "Teilweise mussten die Kliniken zusätzliche Corona-Stationen eröffnen, hinzu kommt ein von den Kliniken immer wieder berichteter hoher Krankenstand beim Personal", sagt Fuhrmann.

Einen Effekt auf die Notaufnahmen hatte aber bereits die Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen in Niedersachsen. Der Rettungsdienst fährt inzwischen häufiger die Kliniken im Umland an.

Lukas Fuhrmann, Sprecher des Bremer Gesundheitsressorts

Wie sich die Lage weiter entwickelt, sei laut Fuhrmann "kaum möglich". Zuletzt habe das milde Wetter viele Treffen im Freien möglich gemacht. Das dürfte sich bei sinkenden Temperaturen ändern. "Auch die Ausbreitung einer neuen Variante kann das Infektionsgeschehen erneut beeinflussen", warnte Fuhrmann.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Tag, 1. November 2022, 23:30 Uhr