Bremens Bildungssenatorin will Corona-Quarantäne für Kinder aufheben
- Vorstoß kommt von Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD).
- Kinder dürften nicht eingesperrt werden, so Aulepp.
- Mehr als 1.000 Kinder befinden sich aktuell in Quarantäne.
Die Corona-Regeln für Kinder und Jugendliche könnten in Bremen bald deutlich gelockert werden. Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) fordert, bei allen unter 18-Jährigen auf Quarantäne und Isolation zu verzichten. Das geht aus einem Positionspapier der Behörde hervor, das buten un binnen vorliegt.
Das Wichtigste ist, dass die Quarantäneregelungen für Kinder und Jugendliche geändert werden. Kein Kind sollte mehr in den staatlich verordneten Stubenarrest geschickt werden.
Bildungssenatorin Sascha Aulepp
In der Schule, im Kindergarten oder in ihrer Freizeit sollen Kinder und Jugendliche so wenig wie möglich eingeschränkt werden, fordert die Bildungssenatorin. Klar sei, dass kranke Kinder nicht in die Schule gehören, sie dürften aber auch nicht eingesperrt werden, sagte Aulepp zu buten un binnen.
Sie will daher auf Quarantäne für Kontaktpersonen und Isolation für Infizierte verzichten, weil bei den unter 18-Jährigen schwere Verläufe bei Corona-Infektionen seltener auftreten. Mehr als 1.000 Kinder befinden sich nach Aulepps Angaben derzeit in Quarantäne, nur ein Bruchteil davon sei infiziert und habe Symptome. "Damit muss Schluss sein", fordert Aulepp.
Konflikt mit der Gesundheitsbehörde
Man müsse auch gucken, zu welchen Erleichterungen man bezüglich der Masken für Schülerinnen und Schüler komme. Sie sei sich mit den Kinder- und Jugendärzten einig, dass die Isolation von Kindern als erstes aufgehoben werden sollte, machte die SPD-Politikerin deutlich. Das gelte insbesondere für gesunde Kinder. "Gesunde Kinder, die nur das Pech hatten, Kontaktperson zu sein, sollen nicht in Quarantäne gehen müssen, sondern weiter zu Schule gehen."
Diese Pläne sorgen für einen Konflikt mit dem Gesundheitsressort. Die Quarantäne für Kontaktpersonen aufzuheben, sei vorstellbar. Allerdings nur, wenn es die Maßnahmen wie Lüften, Maskenpflicht und Luftfilter weiterhin gebe, so Behördensprecher Lukas Fuhrmann. Infizierte Kinder nicht mehr zu isolieren, komme aber nicht infrage.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 3. März 2022, 20 Uhr