Fall um vermisste Bremerhavenerin bei Aktenzeichen XY

  • Unglücksfall oder Straftat im Fall von vermisster Bremerhavenerin nicht ausgeschlossen.
  • Aktenzeichen XY greift Suche nach Ekaterina Baumann auf.
  • Unwetter erschweren Spurensuche im Wasserwerkswald.

Über die Suche nach der verschwundenen Ekaterina Baumann aus Bremerhaven will heute Abend das ZDF in der Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" berichten. Nach dem Verschwinden der 32-Jährigen schließt die Polizei eine Straftat nicht aus. Es hat bereits zahlreiche Suchaktionen gegeben; zuletzt suchten mehr als 120 Einsatzkräfte am Dienstag nach der jungen Frau im Wasserwerkswald im Stadtteil Wulsdorf. Die Frau war am 4. Februar als vermisst gemeldet worden.

Mehrere Polizisten stehen hinter einer Absperrung im Wald.
Die extremen Wetterbedingungen der vergangenen Tage stellen die Suche vor Herausforderungen. Bild: Radio Bremen | Patrick Florenkowsky

"Frau Baumann ist mittlerweile seit 14 Tagen vermisst gemeldet, wir haben keinerlei Kontakte zu ihr aufnehmen können", sagte Polizeisprecherin Nadine Laue zu buten un binnen. "Das heißt, die Ermittlungen umfassen jetzt auch die Möglichkeit von Unglücksfällen oder, dass sie Opfer einer Straftat geworden ist."

Zu den Suchtrupps der Polizei gehören auch Mitglieder der Bereitschaftspolizei und der Hochschule für öffentliche Verwaltung aus Bremen. Sie sind den Angaben zufolge von der Bremerhavener Ermittlungsgruppe angefordert worden, die damit alle zur Verfügung stehenden polizeilichen Mittel und Maßnahmen einsetze, um das Verschwindens der jungen Frau aufzuklären.

Suche nahe des Wohnorts der Vermissten

"Wir suchen alles, was irgendwie Hinweise geben könnte", sagte Laue weiter. "Das können Kleidungsstücke sein, elektronische Geräte oder Ähnliches." Das unübersichtliche Gelände im Wasserwerkswald im Stadtteil Wulsdorf sei in den Blick der Ermittler gerückt, weil der Wohnort der Vermissten in der Nähe liege. Man erhoffe sich Hinweise darauf, ob sie sich hier vielleicht aufgehalten hat.

Aufgrund der starken Unwetter in den vergangenen Tagen und der Gefahr herabfallender Äste, stellt die Aktion für die Einsatzkräfte und deren Sicherheit laut Polizei eine besondere Herausforderung dar. "Tatsächlich macht es die Suche für unsere Kräfte nicht einfacher, weil der Boden aufgelöst ist", so Laue. Auf der anderen Seite wisse man darum, dass Indizien oder Hinweise durch das Wetter verändert oder beschädigt worden sein könnten. Die Maßnahme sei dennoch von der Hoffnung begleitet, trotz der widrigen Wetterverhältnisse relevante Hinweise zu finden. Eine weitere Stellungnahme zu den laufenden Ermittlungen und dabei erlangten Hinweisen wollte die Polizei nicht abgeben.

Polizei bittet Bevölkerung weiterhin um Hinweise

Der Fall um Ekaterina Baumann wird von einem großen öffentlichen Interesse begleitet. Aus Sicht der Polizei ist es nicht ungewöhnlich, dass öffentliche Fahndungen nach vermissten Personen ein hohes Interesse bei Medien und in den sozialen Netzwerken hervorrufen, sagte ein Polizeisprecher zu buten un binnen. Möglicherweise verstärke in diesem konkreten Fall die Wahrnehmung, dass aus dem sozialen Umfeld der Vermissten selbst Aktionen ins Leben gerufen wurden. Darunter Such-Plakate oder eine große Verbreitung der Öffentlichkeitsfahndung über Social-Media-Kanäle.

Die Polizei hatte für die Suche eine 30-köpfige Ermittlungsgruppe ins Leben gerufen. Die Frau ist laut Polizei 1,63 Meter groß, hat eine normale Statur, längere braune Haare und spricht Deutsch und Russisch.

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 22. Februar 2022, 14 Uhr