Razzia: Bremerhavener soll illegal Arbeiter vermittelt haben

  • Razzia gegen Einschleusen illegaler Bauarbeiter in Norddeutschland .
  • Schwerpunkt in Bremerhaven.
  • 36-Jähriger ist Hauptbeschuldigter.
Polizeiwagen auf der Straße
Zahlreiche Einsatzfahrzeuge waren am Mittwoch in Bremerhaven-Lehe unterwegs. Bild: Radio Bremen | Mario Neumann

Fahnder haben ein auf das Einschleusen von Ukrainern und Moldawiern und deren illegale Beschäftigung auf Baustellen in Norddeutschland versiertes Netzwerk ausgehoben. Rund 850 Beamte durchsuchten am Mittwoch Wohnungen, Baustellen und Unterkünfte in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein, wie Zoll und Bundespolizei mitteilten. Schwerpunkt der Aktion war Bremerhaven, wo die für die Machenschaften verantwortliche Firma ihren Sitz hat. Gegen das Unternehmen erwirkte die Staatsanwaltschaft Stade einen Vermögensarrest in Höhe von einer Million Euro.

Es geht laut Behörde um einen 36-jährigen Deutschen aus Bremerhaven. Seine Firma soll Arbeitskräfte im ganzen norddeutschen Raum eingesetzt haben. Die illegal eingereisten Arbeiter seien vorwiegend aus der Ukraine und der Republik Moldau gekommen. Um bei Kontrollen nicht aufzufallen, sollen sie gefälschte Pässe verschiedener EU-Staaten benutzt haben. Sieben weitere Beschuldigte in ganz Norddeutschland werden laut Polizei verdächtigt, den Bremerhavener bei der logistischen Planung und Durchführung umfassend unterstützt zu haben. Gegen sie wird wegen des Verstoßes gegen das Ausländerechts, das Vorenthalten und Veruntreuen von Sozialversicherungsbeiträgen sowie gewerbsmäßiger Urkundenfälschung ermittelt.

Sozialkassen: Schaden "in Millionenhöhe"

Nach Schätzungen der Polizei liegt der den Sozialkassen entstandene Schaden bei diesen Fällen "im Millionenbereich". Insgesamt waren bei den Durchsuchungen am Mittwoch 850 Beamte im Einsatz. Es wurden 18 Wohnungen, 21 Baustellen sowie zehn Unterkünfte durchsucht. Auf den Baustellen wurden 70 Arbeiter angetroffen, von denen Fingerabdrücke und Fotos gemacht wurden, um ihre tatsächliche Identität festzustellen. Etliche Arbeiter wurden vernommen. Gegen sie wird wegen unerlaubten Aufenthalts und des Verdachts der Urkundenfälschung ermittelt.

Einsatzleiter Helgo Martens erklärt: So lief die Razzia

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Hörfunknachrichten, 11. April 2018, 12 Uhr