Nach Festnahme: Ehemann der getöteten Bremerhavenerin schweigt

• 45-Jähriger steht im Verdacht, seine Frau getötet zu haben .
• Bei der Toten handelt es sich um die vermisste Ekaterina Baumann.
• Die Polizei muss den Fall anhand von Indizien rekonstruieren.

Im Fall der getöteten Bremerhavenerin Ekaterina Baumann hat sich der in U-Haft sitzende Ehemann bislang nicht zu den Tatvorwürfen geäußert. Der 45-Jährige mache von seinem gesetzlichen Schweigerecht Gebrauch, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Gegen den Mann wurde am Dienstag ein Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts auf Totschlag erlassen. Zuvor war am Ufer der Weser mitten im Hafengebiet ein Koffer entdeckt worden, in dem sich Leichenteile der 32-Jährigen befanden. Sie wurde als die seit dem 4. Februar vermisste Mutter einer fünfjährigen Tochter identifiziert.

Keine Angaben zum Tatmotiv

Zum möglichen Tatmotiv machte der Sprecher keine Angaben. Da der Mann schweige, müsse das Motiv anhand der Indizienlage rekonstruiert werden. Das könne aber erst gelingen, wenn die Ermittlungen weitgehend abgeschlossen seien. Polizei und Staatsanwaltschaft suchen daher weiter nach Hinweisen zum Tatverlauf. Es gebe noch viele Details zu klären, sagte Oberstaatsanwalt Oliver Constien. So suche man zum Beispiel nach der Tatwaffe. Auch sei offen, wie der Koffer mit den sterblichen Überresten der Frau an die Fundstelle gelangt ist. Eine Analyse der Strömungsverhältnisse soll nun zeigen, ob der Koffer tatsächlich angeschwemmt wurde.

Das 30-köpfige Ermittlerteam der Polizei Bremerhaven werde anlassbezogen von weiteren Spezialisten unterstützt, sagte Polizeisprecherin Nadine Laue. Das Technische Hilfswerk etwa suchte die Weser mit Hilfe von Unterwasser-Sonden nach weiteren Hinweisen ab.

Große Anteilnahme in Bremerhaven

Die Anteilnahme nach dem Fund der Toten ist groß in Bremerhaven. In den sozialen Netzwerken teilen viele ihre Trauer; an der Fundstelle und am Haus der Getöteten wurden Blumen und Kerzen aufgestellt. Am Sonntag hätte eigentlich die nächste Suchaktion stattfinden sollen, die Organisatoren haben stattdessen nun zu einer Gedenkfeier eingeladen. Sie findet um 13 Uhr am Weserdeich in Höhe des Sail-City-Hotels statt. Jenem Ort, an dem der Koffer gefunden worden war.