Sommer in Deutschland sonnig wie nie – gilt das auch für Bremen?

Frau mit einem Mini-Sonnenschirm zum Schutz vor der Sonne.

Sommer in Deutschland sonnig wie nie – gilt das auch für Bremen?

Bild: Imago | Steinach
  • Mit 820 Sonnenstunden war der Sommer 2022 der bislang sonnigste in Deutschland.
  • In Bremen gab es 50 Sonnenstunden weniger.
  • Sommer war in Bremen besonders trocken.

Der Sommer 2022 ist der bislang sonnigste seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kommt für die Monate Juni, Juli und August auf fast 820 Sonnenstunden. Den bisherigen Rekordsommer in Deutschland gab es 2003 – mit rund 790 Sonnenstunden. Das teilte der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen mit.

Das Land Bremen schneidet im deutschlandweiten Wetter-Vergleich eher schlecht ab: Mit 770 Sonnenstunden war es seit Juni an der Weser "vergleichsweise sonnenscheinarm", teilten die Wetterexperten buten un binnen mit. Am Oberrhein schien die Sonne in den letzten drei Monaten sogar fast 1.000 Stunden. Hamburg kommt auf 780 Stunden, Niedersachsen auf 760 Stunden.

Bremerhaven bricht Allzeit-Temperaturrekord

Die Temperatur lag im Land Bremen in den vergangenen Sommermonaten durchschnittlich bei 18,7 Grad. In Bremerhaven war es am 20. Juli sogar heißer denn je – der neue Allzeitrekord liegt bei 35,9 Grad. Der Temperaturdurchschnitt Deutschlands liegt ein wenig höher – bei 19,2 Grad Celsius. Damit gehört der Sommer 2022 zu den vier wärmsten in Deutschland seit Beginn der Aufzeichnung in 1881. Die deutschlandweit höchste Temperatur wurde mit 40,1 Grad am 20. Juli in Hamburg-Neuwiedenthal gemessen.

Die Statistik belegt auch, worüber sich Landwirte seit Monaten sorgen: Es ist zu trocken. Mit rund 145 Litern pro Quadratmeter fielen knapp 40 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 mit 239 Litern pro Quadratmeter. In Bremen war der Sommer besonders trocken: Es fielen in der Region lediglich 120 Liter pro Quadratmeter.

Klimawandel macht sich bemerkbar

Die DWD-Experten machten auch auf die Kehrseite dieses "guten Sommers" aufmerksam. Neben Trockenheit kam es Niedrigwasser und ausgetrockneten Flussläufen, Blaualgenplagen, Waldbränden, Trinkwassernotständen, Starkregenfällen und Überflutungen.

"Die Extreme dieses Sommers zeigen sich auch in unserer Klimastatistik. Der Sommer 2022 war in Deutschland der sonnigste, sechstrockenste und gehört zu den vier wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn", sagte Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst.

Wir dürften damit in Zeiten des Klimawandels einen bald typischen Sommer erlebt haben.

Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst

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Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 30. August 2022, 6 Uhr