Fragen & Antworten

Fähre zwischen City und Bremen-Nord? Das ist das Ergebnis einer Studie

In der Bremer Wirtschaftsdeputation wird heute eine Machbarkeitsstudie zu möglichen Verbindungen neuer Weser-Fähren vorgestellt. Ein Knackpunkt dürfte die Fahrtdauer sein.

Den Autoverkehr in Bremen zu reduzieren ist eines der erklärten Ziele des Senats. Die fünf Weser-Fähren, die es bisher in Bremen gibt, helfen dabei bislang aber nur bedingt. Eine Machbarkeitsstudie hat nun untersucht, wie die Weser-Fähren dem Vorhaben, dass mehr Menschen auf den Öffentlicher Personennahverkehr umsteigen, dienen könnten.

Was genau hat die Studie untersucht?

Die Wirtschaftsförderung hat die Studie vor zwei Jahren in Auftrag geben. Zwei Beratungsfirmen aus Hamburg und Berlin haben sie erarbeitet und nun liegt der Zwischenbericht vor. Dieser wird nun in der Wirtschaftsdeputation vorgestellt.

Die Autoren haben insgesamt vier mögliche Strecken durchgespielt. Zwei davon verlaufen zwischen dem Einkaufszentrum Waterfront und dem Molenturm im Getreidehafen beziehungsweise dem Lankenauer Höft. Die anderen Strecken, die die Innenstadt mit der Überseestadt und Bremen Nord verbinden, dürften vor allem für Pendler interessant sein.

Was versprechen sich die Studienautoren von diesen Routen?

Sie gehen davon aus, dass die Route vom Weser-Stadion über die Schlachte, die Überseestadt und Woltmershausen bis zur Waterfront ein Potenzial von knapp 13.000 Fahrten pro Tag hat. Das bedeutet, dass 6.500 Menschen jeweils einmal hin und zurück fahren könnten. Für die Route vom Weser-Stadion bis nach Bremen-Nord gehen die Studienmacher sogar von rund 18.500 Fahrten pro Tag aus.

Die Zahlen sind aber mit Vorsicht zu genießen, weil das eine reine Analyse der Bevölkerungszahl und des vorhandenen Verkehrs ist. Dass wirklich so viele Menschen die Fähre nutzen würden, ist nicht gesichert.

Wie lange bräuchte die Fähre von Bremen-Nord im Vergleich zum Auto?

Das ist tatsächlich der Knackpunkt. Von Vegesack nach Woltmershausen bräuchte die Fähre nämlich zum Beispiel 83 Minuten. Mit Bus und Bahn dauert es 76 Minuten und mit dem Auto sogar nur 35 Minuten.

Noch größer ist der Zeitunterschied auf der Strecke von Farge zum Weser-Stadion. Da braucht man mit der Fähre 147 Minuten, mit Bus und Bahn 98 Minuten und mit dem Auto 50 Minuten. Das sind aber alles nur Richtwerte, die sich je nachdem, wie häufig die Fähre fährt und was für einen Schiffstyp man einsetzt, verändern.

Wie geht es jetzt weiter?

Es handelt sich nur um einen Zwischenbericht. Im noch fehlenden Teil der Studie wird nun untersucht, wie teuer das Ganze werden würde. Daraus ergibt sich dann, wie realistisch es ist, dass es in Zukunft eine solche Fähre geben wird.

Die Linke hat sich aber schon mal klar positioniert und gesagt, dass sie solch eine Fähre begrüßen würde. Die übrigen Akteure, wie SPD, Grüne, sowie Fähr- und Verkehrsbetriebe sind da noch deutlich zurückhaltender

Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, der Morgen, 25. Mai 2022, 7:35 Uhr