Heute beginnt die Verhandlung um die Küstenautobahn in Niedersachsen

  • Bundesverwaltungsgericht verhandelt heute über Küstenautobahn.
  • Erster Abschnitt zwischen Westerstede und Jaderberg geplant.
  • Umweltschützer halten Bau für "Symbol einer verkehrten Verkehrspolitik".

Das Bundesverwaltungsgericht verhandelt heute Vormittag in Leipzig über die sogenannte Küstenautobahn. Konkret geht es um den ersten der geplanten sieben Abschnitte zwischen Westerstede und Jaderberg in Niedersachsen, gegen den der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sowie ein Landwirt klagten. Der Weiterbau der Autobahn 20 von Schleswig-Holstein nach Niedersachsen ist eines der größten Neubauprojekte.

Umweltschützer halten ihn für das "Symbol einer verkehrten Verkehrspolitik", wie sie im Vorfeld der Verhandlung erklärten. Sie sind unter anderem dagegen, dass die Autobahn teilweise durch Moorgebiete führen soll. Schon am Sonntag demonstrierten sie in Leipzig. Am Rande einer Demonstration vor dem Bundesverwaltungsgericht sagte Luisa Neubauer von der Fridays for Future-Bewegung: "Wenn die Richter den Bau nicht stoppen, dann machen wir das."

Industrie- und Handelskammern sprechen sich für Bau aus

Die Industrie- und Handelskammern für Bremen, Oldenburg und Stade sprachen sich vor dem Prozess hingegen erneut für den Autobahnbau aus. Aus ihrer Sicht bildet die Küstenautobahn einen "dringend erforderlichen Lückenschluss" im transeuropäischen Verkehrsnetz, von dem insbesondere die norddeutschen Küstenländer profitieren würden. "Durch deutlich kürzere Fahrstrecken erfolgt eine bessere Anbindung der Häfen Bremerhaven, Brake, Cuxhaven, Nordenham, Stade und Wilhelmshaven", teilten die Kammern mit.

Das Gericht hat für die mündliche Verhandlung bislang eine Sitzung eingeplant. Ein Urteil werde voraussichtlich in den kommenden Wochen erwartet, sagte eine Gerichtssprecherin.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 31. Mai 2022, 6 Uhr