Kultur und Geschichte: Mit dem 9-Euro-Ticket nach Goslar und Göttingen

Fachwerkhäuser in der Innenstadt von Göttingen
Das Göttinger Straßenbild ist geprägt von Fachwerkhäusern, die vielfach über 500 Jahre alt sind. Bild: dpa | Bildagentur-online/Schickert

Sommerferien und jede Menge Freizeit – was nun? Wir stellen wöchentlich zwei Ausflugsziele ab Bremen vor, die ganz einfach mit dem 9-Euro-Ticket erreichbar sind.

Goslar – Lange Geschichte und märchenhafte Umgebung

Mehrere Grimm‘sche Märchen sollen hier gespielt haben: im malerischen Harz. Die Region hat nicht nur Märchen, sondern auch Kulturgeschichte zu bieten. Von Bremen aus mit dem RE 8 Richtung Hannover und dann mit dem RE 10 Richtung Bad Harzburg erreicht man in knapp zweieinhalb Stunden Goslar, die tausendjährige Kaiserstadt. Der ehemalige Bergbauort bietet zahlreiche kulturelle Schätze und Sehenswürdigkeiten.

Besucher besichtigen Untertage das Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg in Goslar.
Untertage kann das Weltkulturerbe Erzbergwerk Rammelsberg besichtigt werden. Bild: dpa | Peter Steffen

Gut eine Stunde Fußweg entfernt steht der 1988 stillgelegte Rammelsberg, der zehn Jahrhunderte Bergbaugeschichte dokumentiert. Als einziges Bergwerk der Welt ist das Erzbergwerk kontinuierlich über 1.000 Jahre in Betrieb gewesen. Mit seinem Reichtum von fast 30 Millionen Tonnen Erz hat es die Geschichte und Entwicklung der Stadt Goslar geprägt. 1992 wurde es deshalb in die Welterbeliste der UNESCO eingetragen. Im Museum und dem Besucherbergwerk werden Führungen zu verschiedenen Themen angeboten. Eine Tageskarte bekommen Erwachsene für 9 Euro, mit Führung kostet der Eintritt 16 Euro (Kinder 4,50 bzw. 9 Euro).

Marktplatz von Goslar mit dem Hotel Kaiserworth
Der von historischen Gebäuden umgebene Markplatz bietet eine urige Atmosphäre. Bild: dpa | Bildagentur-online/Schoening

Auch Teile der historischen Altstadt Goslars wurden zum Weltkulturerbe erklärt. Die historischen Fachwerkhäuser und majestätischen Bauwerke gelten als besonders gut erhalten. Wer einfach entspannen will, kann es sich in einem der vielen Cafés auf dem Marktplatz gemütlich machen.

Laut Tourist-Information lohnt sich ein Stadtrundgang mit einem Audioguide, der auf das Smartphone herunterladen werden kann. Oder man nimmt Platz in der Kutsche oder der Bimmelbahn, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Die Rundfahrten beginnen vor dem Nordturm der Marktkirche.

Festival- und Kulturstadt – Göttingen

Göttingen ist vom Bremer Hauptbahnhof stündlich mit dem Nahverkehr in dreieinhalb Stunden zu erreichen. Nach einer Fahrt mit dem RE 1 bis nach Hannover, folgt ein Umstieg in den Metronom RE2 mit dem Endziel Göttingen. Die Universitätsstadt ist mit einem Anteil von rund 20 Prozent Studierender stark vom Bildungs- und Forschungsbetrieb geprägt. Die Georg-August-Universität ist die älteste Universität Niedersachsens und hat 45 Nobelpreisträger hervorgebracht. Deshalb wird auch stolz vom Göttinger Nobelpreiswunder gesprochen.

Warum fühlen sich so viele jungen Leute in Göttingen wohl? Es mag auch an der kulturellen Dichte der Stadt liegen. Denn Göttingen ist auch bekannt als Festivalstadt, in der Theater, Literatur und Musik einen hohen Stellenwert haben, heißt es von Seiten der Göttinger Tourist-Information. Die Internationalen Händel-Festspiele prägen das Bild der Stadt ebenso wie der Literaturherbst oder das Jazzfestival. Im Sommer finden einige Veranstaltungen unter freiem Himmel statt, wie das Open-Air Festival im Kaiser Wilhelm Park, das im August startet.

Das Wahrzeichen von Göttingen: Das Gänseliesel mit Brunnen am Marktplatz
Der Gänseliesel-Brunnen auf dem Göttinger Marktplatz wurde 1901 errichtet und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Bild: dpa | Peter Schickert

Die historische Innenstadt mit ihren mittelalterlichen Kirchen und kleinen Gassen beherbergt Cafés, Boutiquen und Kneipen. Am Marktplatz ist neben dem Rathaus das Wahrzeichen Göttingens zu finden: die berühmte Gänseliesel – "das meist geküsste Mädchen Göttingens". Ein Kuss der Gänseliesel und das Klettern über den Brunnen ist bei Göttinger Studierenden aus alter Tradition obligatorisch und soll Glück bringen.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 5. Mai 2022, 18:30 Uhr