Fragen & Antworten

Diese Alternativen haben Bremer zur Öl- oder Gasheizung

Das Heizen mit Öl und Gas ist deutlich teurer geworden. Und aus Angst vor Gasmangel setzen viele Bremerinnen und Bremer gerade auf Alternativen.

Das Heizen mit Öl und Gas ist deutlich teurer geworden. Und aus Angst vor Gasmangel kaufen viele Bremerinnen und Bremer gerade Elektroheizungen oder Kaminöfen. Es gibt eine ganze Menge Alternativen, um von der Gas- auf die Ölheizung umzustellen. Doch was bringen diese Hilfslösungen wirklich? Wir geben einen Überblick.

Welche Möglichkeiten haben Mieter bei der Suche nach Alternativen?

Mieterinnen und Mieter sollten sich zunächst an ihren Vermieter wenden, was in der Wohnung überhaupt möglich ist. Grundsätzlich muss der Vermieter nämlich gefragt werden, wenn in der Wohnung etwas verändert oder umgebaut werden soll.

Gibt es denn auch Alternativen, für die man nicht auf das Okay der Vermieterinnen und Vermieter angewiesen ist?

Zum Beispiel für eine Elektro- oder Infrarotheizung braucht man keine Zustimmung. Solche Geräte sind leicht aufgestellt und kosten vergleichsweise wenig – teilweise unter 100 Euro im Baumarkt oder im Internet.

Was kosten Elektro- und Infrarotheizungen im Betrieb?

Die Geräte verbrauchen viel Strom, deshalb kann der Betrieb sehr teuer werden. In einem schlecht gedämmten Altbau verpufft die Wärme auch schnell, sagt Energieberaterin Inse Ewen von der Verbraucherzentrale Bremen: "Damit dauerhaft zu heizen ist gar keine Alternative, weil es eine wahnsinnig teure Heizungsart ist." Der Strompreis werde durch die Decke schießen, "es ist nur eine Notlösung für all diejenigen, die sagen, 'irgendwas möchte ich aber zur Not dahaben.'"

Und wie sieht es aus, wenn ich als Hausbesitzer selbst entscheiden kann, wie ich heizen will?

Da kommt es auf verschiedene Faktoren an, zum Beispiel die Größe und das Alter des Hauses – und natürlich wie gut die bisherige Anlage ist und was für Leitungen im Haus liegen, erklärt Ewen: "Für Eigenheimbesitzer ist es natürlich eine Frage des Geldes", wer zum Beispiel seine alte Gasheizung durch eine Wärmepumpen-Heizung oder eine Pellet-Heizung ersetzen wolle, müsse das individuell sehr genau planen.

Die Effizienz hängt laut Ewen zum Beispiel davon ab, wie das Haus gedämmt ist. Eine pauschale Antwort gäbe es da zumindest nicht. Wer ein Haus besitzt und über eine neue Heizung nachdenkt, sollte sich deshalb vorher unbedingt von Handwerkerinnen oder bei der Verbraucherzentrale beraten lassen.

Welche Alternativen zur Gas- oder Ölheizung werden derzeit besonders stark nachgefragt?

Die Nachfrage nach Alternativen steigt in vielen Bereichen stark an. Kamin- und Holzöfen sind gerade besonders beliebt, genauso wie Wärmepumpen.
Allerdings sorgt die hohe Nachfrage auch für Probleme: Zahlreiche Handwerkerinnen und Handwerker und auch Ofenbauer leiden unter Lieferproblemen. Weil die Nachfrage stark angestiegen ist, gibt es diese Heizungen kaum noch auf dem Markt.

Wer sich jetzt um eine Heizungsalternative bemüht, sollte nicht damit rechnen, dass es damit in diesem Jahr etwas wird. Auch Öfen sind aktuell knapp, haben die Ofenbauer buten un binnen auf Anfrage bestätigt.

Und was ist mit denen, die bereits einen Ofen haben. Gibt es noch genug Holz?

Bei den meisten Holzhändlern in und um Bremen gibt es bis Jahresende kaum noch Holz. Dazu haben sich die Preise in den vergangenen Monaten mehr als verdoppelt. Eine Kiste mit einem Raummeter Holz kostet mindestens 180 Euro. Und das wird sich so schnell wohl nicht ändern.

Was können Verbraucherinnen und Verbraucher sonst noch tun, um nicht zu hohe Energiekosten zu haben?

Die Verbraucherzentrale empfiehlt vor allem, Energie zu sparen. Das können Verbraucher erreichen, indem sie zum Beispiel ihre Heizung entlüften und regelmäßig reinigen lassen. Außerdem sollte die Heizung richtig eingestellt werden.

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  • Portrait von Pascal Faltermann
    Pascal Faltermann Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Der Tag, 11. Juli 2022, 15:40 Uhr